FRIEDER N Ö G G E zum 70sten. Eine Werkbegegnung in Memoriam.

… Mit unsern Kindern Sebastian und Eva-Maria auf ihren Papapferdchen (oder Papa-Eseln?). Foto: Roland Bauer?

Erste Begegnung1982 in Größhöchberg auf  dem Klosterhof.
Über Uta Weisensee lernten wir uns kennen. Eine schicksalhafte Freundschaft begann. Mit spiritueller, menschlicher, künstlerischer Wechselwirkung.

Im Weckglas. Farbstift und Aquarell auf Ingres-Papier. auf grundiertem Tuch. 30 x 21 cm. 1972. 

Ich war auf die Begegnung offenbar schon vorbereitet. Wie dieses Bild von 1972 zeigt und dieees Puppentheater.

1983 eröffnete Nögge zwei meiner Einzelausstellungen. Eine in der Galerie Fux in Jugendheim, und im Museum Schwäbisch Gmünd. Der Andrang bei der Eröffnung war so groß, dass die Vernissage in das Foyer des Predigers verlegt werden musste.

1983-84 hatten wir in Schwäbisch Gmünd in Bettringen– in der alten Kochschule – eine Atelier-Theater-Gemeinschaft. 
Dort arbeitete Nögge (Theater der Mimen) an seinem „Caspar Hauser“ Werk. Auch bereits am „Parzival“ der dann später im Forum-Theater in Stuttgart zur Aufführung kam..
Ich arbeitete an sehr hellen, filigranen  Farbstiftzeichnungen.
Wir führten viele Gespräche und begleiten die jeweiligen Werkprozesse, die um Tod und Auferstehung, um Licht und Finsternis, um Gefangenschaft und Befreiung, „Gral“ und „den Weg des Parzival“ kreisten. 
Nögge wirkte aus einem anthroposophischen Hinter-Grund, ich aus einem yogisch-rosenkreuzerischen. Gleichzeitig war uns die Unabhängigkeit der Kunst heilig.

Christian.Farbstift auf grundiertem Tuch. 160 x 80 cm. 1984. 

Dieses Bild Christian entstand während der Produktion von Nögges Caspar Hauser m Atelier  Bettringen.
Darin tauchen auch(sehr zart und in der Reproduktion nicht zu erkennen) díe rhythmischen Zeichen auf
die später bei dem Zirkusprojekt Salti Nögge eine zentrale Rolle spielen werden.

Sterben zum Leben. Farbstift auf grundiertem Tuch. 55 x 40 cm 1983.

Die Wechselwirkung zwischen unseren verschiedenen künstlerischen Ausdrucksfeldern basierte auf einer Ich lernte seine erfolgreichen, grandiosen VIER TEMPERAMENTE kennen, und zeichnete sie.

Auch die sieben Alter des Aujuschdin,1987 inspirierten mich zu einer Zeichenserie.

Dann kam 1989-90 das GROSSPROJEKT MANTEGENTHEATER SALTI NÖGGE
NÖGGE lud mich ein die künstlerische Gesamtgestaltung zu übernehmen. Ich sagte zu.

Im KUNSTRAUM HOHENSTADT entstanden die ersten Entwürfe. Und mit den Freunden Wilfried Müller (1941-2024) und Robert Kirchner die ersten Baupläne für den Zirkus.

Der KUNSTRAUM mit seiner Säule, seinem runden Tisch und allen seinen Türen, wurde zum Entwurfsfeld für die später Bemalung von Salti Nögge, mit den rhythmischen Zeichen, die sich auf drei Grundfarben beschränkten.

die Enwürfe wurde spätrer in der großen Eisenbahnhalle in Düsseldorf von Künstlerfreuden und mir ausgeführt.

Hier mit dem Maler Volker Huschitt. 1946-2018).
Foto von Volker Huschit…. kehren…umkehren, aufkehren, einkehren, mit der Hilfe von Susanne Granzer…
ein weiters Motiv
Bei der Arbeit: eines der tollen Fotos von Roland Bauer.

ALLTAG in der Halle.

Die Scholinis. Mal eben so vom Seil mit einem Salto abspringen.

IN DER MANEGE

Frieder Nögge
Hardy Scholl mit seinen Elefanten
Zirkusfamilie Scholl in Aktion
Frieder Nögge und Anna Arreger
Wolfgang Heppner und seine Löwen

Nach einigen Jahren löste sich das MANEGEN THEATER Salti Nögge auf.
Es war nicht seiner Zeit voraus, es war eine poetische Realisation außerhalb der Zeit, die für eine Weile die Welt reisend inspirierte. Es hat den Anschein, dass viele seiner Impulse in neuen Formen von Zirkus und Theater wieder erscheinen.

Alfred Bast. Parzival. 45 Zeichnungen. Mischtechnik auf Papier. 40 x 30 cm. 1995.

Nögge brachte 1995 den Parzival auf die Bühne.Ich zeichnete 45 Porträts (eine emotionale Exkursion) zu diesem Stück das im Forum in Stuttgart, wie alle seine Werke, aufgeführt wurde.
Martina Ebel (Aalen) gestaltete das Bühnenbild

DER KLOSTERHOF

Der Klosterhof von Uta und Rainer Weisensee … war immer wieder ein zentraler Lebens- uns Schaffensort

Wir trafen uns auf dem Klosterhof als ich meine Zeichenseminare dort gab. Nögge las uns manchmal vor., während wir in als Modell hatten.

Alfred Bast. Werkbuch. Frieder Nögge lesend.

Viele seiner Stationen und sein Wirken, so in Hamburg am Schmidts-Tivoli Theater habe ich nur am Rande mitbekommen. Ebenso das Nögge-Theater in Backnang.
Seinen letzten Ort, den Friedhof in Großhöchberg habe ich oft besucht. Sein Grab ist nun aufgelöst.


NÖGGE IST jetzt ÜBER ALL also auch hier, am 16. März im KUNSTRAUM.

Sebastian Scheuthle (der das grandiose Werk seines Vaters in seine eigene Weise weiterführt), erzählte, wie er als Zirkuskind in der kleinsten Walddorschule der Welt auf Rädern, unterrichtet wurde, und wie der Zirkus Elefant von Hardy Scholl in der Staßenbahn Nr. 15, trotzt der Fussball WM, in Stuttgart für so viel Presse gesorgt hat,
dass abends das Zirkuszelt voll wurde. 

… wenn sich nun weiter, zwischen den Gegensätzen des Lebens, zwischen Lachen und Weinen das Seil, die Saite des Lebens spannt, auf der das universelle Kind den Kosmos mit seinen wirbelnen Ordnungen jongliert, und dieses Seil nicht reißt … wenn nicht nur noch hohle Feindesmasken, Angstphantome in sinnlos dummbrutaler Roheit gegeneinaer kriegen, und das spielende Kind hungernd in Ruinen nach nährenden Ordnungen sucht, dann sind wir zufrieden … Sind im Frieden. Frieden, das ist dort das spielenden Gelingen selbst in Scheitern und Verlust zu finden ist. Das ist dort wo dich eine zärtliche Hundschnauze in deiner Einsamkeit anschubst, dort wo dir eine Freude ins Auge springt und dein Herz befruchtet für neues Sehen.

Alfred Bast. Vom spielenden Gelingen. Ölfarbe und Blattgold auf Leinwand. 60 x 80 cm. 2024.



DANKE, MEIN MONDBRUDER, FÜR DIE WERKFREUNDSCHAFT
für die spirituelle, künstlerische und menschliche Wechselwirkung.…. ÜBER DEN TOD HINAUS, DURCH IHN HINDURCH, INS LEBEN HINEIN.

ERINNERN IST VERGEGENWÄRTIGEN.
Vergegenwärtigen ist Bewusstwerdung.
Bewusstwerdung ist Wandlung.
Wandlung ergibt neue Gestalt.

Danke auch an alle Mitwirkende! Insbesondere an Uta Weisensee.
Vielleicht ist dies der Start für eine Reihe, eine Ausstellung in Backnung, in einem Jahr mit Beiträgen von ehemaligen Schülerinnen und Schülern? Und zu Sebastian Scheuthles 20jährigem Bühnenjubiläum. Wir werden sehen. Wem dazu etwas einfällt, wer dazu etwas beitragen möchte: bitte melden.



Konzept, Bilder, Texte, Realisation zu dieser Präsentationsskizze am 16. März 2025 im KUNSTRAUM HOHENSTADT zum Siebzigsten von FRIEDER NÖGGE Alfred Bast, März 2025. (Fotos: Roland Bauer, Ursula Braun, Alfred Bast)

Links:
https://sebastian-scheuthle.de/
www.frau-gaya.de