Im Atelier. 3. Woche 2023

KUNST KLOSTER art research im Frauenhof. Das ist Atelier, Labor, Kreativreaktor. Ein Ort in dem das Innere – vielleicht das Innerste – sich äußern kann.

  • In der Tat: momentan ist meine Arbeit weit ab von moderner marktorientierter Kunst.
    Mein Anliegen und mein Drang gehen nach dem Heiligen – wie bei Ikonen-Malern – zugleich in den dunklen Kern der Substanz und ins Licht.
    Du musst dich dabei auf das in dir – und jedem Lebewesen – innewohnende universelle Gesetz ausrichten, das dann – wenn du Glück hast und den Segen empfängst –, durch alle Konditionierungen und Materialien hindurch, schließlich frei ins Werk gelangt. 

Goldkind. Vorzeichnung. 45 x 55 cm. Auf grund. Leinwand.
  • Diese Woche stehe ich vor der Konsolidierung des bisher Erarbeiteten. Habe ich dafür die Kraft?
    Das ist keine Frage. Natürlich ist sie da. Ich muss sie allerdings anwenden. Das ist alles.

Das Goldkind.  Arbeit an der dritten Version. 

Goldkind. Blattgold auf grundierter Leinwand. 45 x 55 cm.

Das Goldkind ist der aktuelle Ausdruck dafür und das Hauptprojekt in dieser Woche. Ich arbeite täglich viele Stunden daran. Es ist praktisch sehr schwierig dies zu realisieren. Den zähen Mixton (Goldkleber) mit feinstem Pinsel aufzutragen – du kannst nicht korrigieren – dann den rechtem Moment zu erwarten um das Blattgold anzulegen, ist eine harte Geduldsprobe. Wenn dann, Zone für Zone, das Transfer-Blattgold aufgebracht wird, löst es sich teilweise großflächig ab. Dann muss es mit dem trockenen weichen Pinsel entfernt werden. 

Das kostbare Gold ist dann weg. Deshalb löse ich mit Papier, das dünn mit Goldkleber präpariert ist, das überschüssige Gold vorsichtig ab. Das gibt sehr schöne offene Muster. 

Restgold.

Schließlich, nach vier Tagen und nach mehreren Durchgängen, schaut mich dieses Resultat an.

.Goldkind. Blattgold auf grundierter Leinwand. 45 x 55 cm

Jetzt ist die Frage ob noch ein helles Blau mit Ölfarben hinzukommt. Das werde ich Ende nächster Woche wissen.

Gold und Ölfarbe auf Leinwand. Test

Gold & Honig

Tannenhonig auf Papier.
  • Als ich mir ein Honigbrot schmierte und die Verwandtschaft zur zähflüssigem Konsistenz meines Goldklebers erkannte, kam ich auf die Idee, satt des Goldklebers, Honig zu verwenden. 
  • Honig als biologisches nährendes Gold, das über Jahrtausende haltbar bleibt und Gold als Metall, das ebenfalls die Identität mit sich selbst über die Zeiten bewahrt – und deshalb den materiellen Wert an sich repräsentiert – passen gut zusammen, wie das Fließende und das Ruhende, das Veränderliche und das Bleibende.
Blattgold auf Tannenhonig.

Dann arbeitete ich am Bild-Entwurf „Geist der Tiefe“ weiter,
experimentierte auf dem i-Pad mit flüssigen Zeichnungen und versuchte – bisher vergeblich – diese Bewegungen als Video aufzunehmen. Im Sommer 23 ist mit Axel Nagel in Schwäbisch Gmünd eine visuell-akustischen Performance damit geplant.
Auch mit dem Buchprojekt Die Entdeckung des Offensichtlichen geht es in kleinen Schritten weiter.