Wiesenchöre
Es ist immer noch ziemlich kalt um 6 Uhr. 7 Grad.
Grade mal so, dass ich beim Morgenspaziergang zum Wasserturm keine Handschuhe brauche.
Doch es regnet nicht, und die Licht- und Wolkenmaler sind schon am Werk. Die Lerchen singen.
Nein, sie jubilieren!
Sie übersetzen das frühe Licht in Klang und lassen ihn derzeit täglich über die Felder und Wiesen abregnen.
Was wissen wir schon vom Hören der Gräser und Pflanzen, die uns nähren, heilen und Atem schenken?
Mir scheint: Die Lerchen sind die Solisten der Wiesenchöre.
Die Wiesenchöre singen für meine Ohren unhörbar, doch mit den Augen kann ich glücklicherweise auch hören.
Zum Beispiel den erfrischenden Klang eines Vergiss-mein-Nicht-Stängels.
